Zugegeben, zu Beginn und dazwischen sah es nicht immer so paradiesisch aus. Das bestellte Taxi kam nicht, eine Teilnehmerin verpasste ihren Flug, die Unterkünfte wurden gewechselt und es gab auch eine ordentliche Magen-Darm-Verstimmung. Es fühlt sich an, wie dieses Zitat aus der britischen Komödie „Best Exotic Marigold Hotel: Am Ende ist alles gut! Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende!“ Und am Ende war nicht nur alles gut, sondern geradezu himmlisch! Die Ziele der einzelnen Teilnehmer wurden erreicht und bei einigen sogar übertroffen.
Als Yogalehrerin und Mentaltrainerin hatte ich nicht nur eine unterstützende Detox-Yoga Übungsreihe vorbereitet, sondern den gesamten Aufenthalt unter das Motto gestellt: Öffnen – Fließen – Verwandeln/Reinigen – Lösen!
Wir haben vieles in uns geöffnet, wofür im Alltag kein oder wenig Raum war und sind dabei in einen ganz besonderen Fluss des Lebens eingetaucht; haben Altes, Verbrauchtes hinter uns gelassen, transformiert und vieles in Lösung gebracht.
Die Themen, die jeder Einzelne in seinem Gepäck mitgebracht hatte, umfassten ein weites Spektrum; von starken körperlichen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule, muskulären Verkürzungen und Dysbalancen, schweren stressbedingten Verdauungsstörungen, leeren Akkus, dem Gefühl des ausgebrannt seins, bis hin zum Wunsch abzunehmen, wieder jünger oder zumindest entspannter auszusehen.
Verspannungen, Gelenkblockaden, belastende Erinnerungen und ein paar Kilo Ballast wurden in den außerordentlich guten Ayurvedaanwendungen, den Yogastunden und dem gemeinsamen Vollmond-Feuerritual aufgelöst.
Das Schmunzeln am ersten gemeinsamen Abend wich einem ungläubigen Erstaunen beim Abschlussgespräch. Die Erkenntnis, was in nur vierzehn Tagen möglich ist, grenzt schon an ein kleines Wunder, zumindest an höchst Erstaunliches. Viele belastende Kilos hat die Gruppe dort gelassen, jünger und vor allem entspannter und glücklicher sehen wir alle aus. Den Blick wieder auf die Schönheit und die Möglichkeiten gerichtet, die das Leben bietet.Während unseres Aufenthaltes im Nattika Beach Resort hat jeder und jede Einzelne durch Individualität und Persönlichkeit zum Erfolg und zur Wandlung beigetragen. Oft saßen wir nach der Abendmeditation am Strand und bewunderten den magischen Sonnenuntergang. Wir liebten es genau dort dem gekonnten Gitarrenspiel eines Teilnehmers zu lauschen und mitzusingen. Wir fühlten uns einfach verbunden und sehr wohl zusammen.
Ja, wir waren eine ganz besondere Gruppe und mit elf Personen, eine große Gruppe noch dazu. Neben all dem, was jeder Teilnehmer für sich zu lösen mitgebracht hatte, ging es auch lustig zu und wir fanden viele erweckende „Aha“-Erlebnisse.
Auch die Natur verzauberte uns. So erlebten wir etliche tropische Gewitter mit heftigem Platzregen, der die Welt danach wieder strahlen ließ. Sogar das Meer verwöhnte uns und war ab der zweiten Woche einfach nur wunderbar. Viele von uns genossen die Reinigungskraft des Meeres und das warme Schaukeln auf den Wellen zutiefst. Schaukelnd lagen wir auch in den Hängematten vor unseren Häuschen oder am Pool. Das Indien außerhalb des Resorts haben wir uns ab der zweiten Woche auch angesehen. Wir besuchten ein Elefantencamp mit 45 Tempelelefanten, die gehegt und gepflegt, stundenlang vor ihrem Tempeleinsatz im Wasser gebadet und geschrubbt wurden; den goldenen Vishnu Maya Tempel und natürlich auch die nahegelegene Stadt Thrissur mit ihren Shoppingmöglichkeiten. Besonders angetan hatte es uns dabei das Geschäft und die Marke Fabindia. Mit mehr als nur einem Geschäft, hat Fabindia die Vision verwirklicht, Qualität und Schönheit indischer Handwerkskunst von Kleinstunternehmern zu fördern und zu verkaufen. Ein gelungenes, überzeugendes Konzept.
Überzeugend ist für uns auch das Konzept des Nattika Beach Resorts, das jetzt im Oktober auch die Anerkennung und Auszeichnung als Hospital erhalten hat. Völlig zurecht wie wir meinen. Die täglichen Arztkonsultationen, die Therapeut*innen, die sich vor jeder Behandlung mit der behandelnden Ärzt*in absprachen und so jedem Einzelnen die beste Ayurvedabehandlung ermöglichten, war für uns mehr als überzeugend. Wenn wir uns nach den Behandlungen in der kleinen Lounge getroffen haben, um unser Glas heißes Wasser zu genießen, wurde zunächst kein Wort gewechselt. Dazu waren wir gar nicht in der Lage. Nur ein breites, zufriedenes Grinsen lag auf unserem Gesicht und zeigte, dass wir noch immer im „Siebten Ayurvedahimmel“ schwebten.
Anschließend genossen wir unser Mittagessen. Joshi der Chefkoch vom Nattika Beach Resort hat mittlerweile sein zweites Kochbuch veröffentlicht und natürlich landete dieses auch mit seiner Widmung und zusammen mit einer Auswahl erlesener Gewürze in unserem Koffer. Das gesamte Restaurantteam hat dazu beigetragen, dass dieser Aufenthalt ganz besonders wurde. Mit so viel Hingabe und Lächeln wurde unser Essen serviert und schmeckte gleich noch besser. Ob morgens der verjüngende Trunk aus Stachelbeersaft und Kurkuma, am Mittag die kalte medizinische Buttermilchsuppe und Bockshornkleewasser oder am Abend die Slimingsoup, die bunten Obstteller und frischgepressten Fruchtsäfte „to go“, die herrlichen indischen Curry Gerichte, die vielen Besonderheiten, mit denen uns das Restaurantteam verwöhnte – es war soooo…… gut und lecker!!!
Auch unsere Tagesstruktur mit Yoga am Morgen, Meditation am Abend bei Sonnenuntergang und den Ayurvedaanwendungen zur Mittagszeit ließen Raum und Zeit für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse. Es gibt noch so viel mehr zu erzählen: die Begeisterung der Gruppe, sich auf diese Zeit, die Menschen dort, das Yoga, die Meditationen, die Behandlungen, das Essen, das Meer und, und, und einzulassen. Fotos werden an dieser Stelle mehr sagen als 1000 weitere Beschreibungen. Vielleicht noch eines: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Und so hat eine Teilnehmerin sofort nach ihrer Rückkehr bereits die nächste Reise ins Nattika Beach Resort mit mir im September 2020 gebucht.
Ein herzliches Namasté! Birgitta Sherina Kürtös, Yogalehrerin und Mentaltrainerin
Quelle: www.neuewege.com
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