Ayurveda-Fragerunde: interessante Vorträge während Ihrer Kur im Ayurvie

Birgitta Kürtös / Ayurveda, Reise / / 0 Kommentare

Was bedeu­tet eigent­lich Ayurveda?

Diese Frage beant­wor­te­ten uns ges­tern Abend Dr. Isuru und Dr. Sewwandi wäh­rend eines Vortrages im ein­la­den­den Yoga Raum des Ayurvie Weligama Retreats. Die Ayurvedavorträge fin­den wöchent­lich statt und bie­ten Gelegenheit für die Gäste Fragen zu stel­len und mehr Hintergrundwissen über das Thema Ayurveda zu sammeln.

Wir hat­ten alle schon das eine oder ande­re gele­sen und von den drei Doshas Vata, Pitta und Kapha gehört. Dr. Isuru schaff­te es dann, kom­ple­xes Wissen an einem Abend in für uns ver­ständ­li­che und nach­voll­zieh­ba­re Zusammenhänge zu bringen.

Er sag­te, dass das Ziel Ayurvedas in ers­ter Linie die Vorsorge sei, den Körper gesund und glück­lich zu hal­ten und in zwei­ter Linie, den gan­zen Körper zu repa­rie­ren oder sogar zu verbessern.

Unser Körper sei nach der ayur­ve­di­schen Lehre des Pancha Mahabhutas genau­so beschaf­fen und zusam­men­ge­setzt wie das Universum selbst, näm­lich aus Luft, Feuer, Wasser, Erde und Äther.

Die ayur­ve­di­schen Konstitutionstypen Vata – Pitta – Kapha wie­der­um set­zen sich eben­falls aus die­sen fünf Elementen zusam­men und reprä­sen­tie­ren unter­schied­li­che Systeme:

Vereinfacht aus­ge­drückt setzt sich Vata aus Luft und Äther zusam­men und reprä­sen­tiert das Nerven- und Bewegungssystem; Pitta ver­kör­pert Feuer und reprä­sen­tiert vor allem die Verdauungskraft Agni und schließ­lich Kapha aus Wasser und Erde und reprä­sen­tiert Stabilität und alle Flüssigkeiten in unse­rem Körper.

Der Konstitutionstyp – also das Verhältnis der drei Doshas in uns – selbst, so Dr. Isuru, sei ange­bo­ren, wie ein gene­ti­scher Code, ver­än­de­re sich aber durch Erkrankungen, Lebensweise und Lebensalter und kön­ne aus der Balance gera­ten. Unausgeglichene Doshas wie­der­um kön­nen zu Erkrankungen führen.

Zwei wei­te­re wich­ti­ge Begriffe, die in der Balance von Gesundheit und Krankheit eine ent­schei­den­de Rolle spie­len, sind Agni, das Verdauungsfeuer, die Kraft mit der unser Stoffwechsel arbei­tet und das von uns „Aufgenommene“ in Mikrobausteine zer­legt, die dem Körper als Energie die­nen. Alles was unse­re Verdauungskraft Angi nicht umwan­deln kann, wird zu Ama, zu Unverdautem. Ama oder Unverdautes ent­wi­ckelt im Körper Gifte, die aus­ge­schie­den wer­den müs­sen. Gelingt es dem Körper nicht, dann ver­blei­ben die­se als Schlacken und Toxine im Körper, häu­fen sich an, wer­den irgend­wo zwi­schen­ge­la­gert – ger­ne auch in Gelenkspalten, an Gefäßwänden, Gewebe und Gehirn. Kurz, sie brin­gen das gan­ze System durch­ein­an­der – eben auch die Doshas – bis irgend­wann Schmerzen oder gar Erkrankungen entstehen.

Was genau pas­siert wäh­rend einer Ayurveda-Kur?“, woll­ten wir wis­sen. „Ganz ein­fach“, erklär­te uns Dr. Isuru lächelnd.

Nachdem die per­sön­li­chen Themen und Ziele eines Gastes wäh­rend der ärzt­li­chen Erstkonsultation geklärt wur­den, ste­hen nun drei Schritte im Vordergrund um Gesundheit und Balance wäh­rend der Kur zu erreichen.

Zunächst wird im ers­ten Schritt alles Ama – alle Gifte und Unverdautes – aus dem Körper gelei­tet. Der Körper wird gerei­nigt und entlastet.
Dann im zwei­ten Schritt wird Agni, die Verdauungskraft gestärkt und im drit­ten Schritt wer­den die Doshas ausbalanciert.

Die Mittel und Wege, die in der rei­ni­gen­den Ayurveda-Kur – Panchakarma – ein­ge­setzt wer­den, umfas­sen alle Behandlungen, ayur­ve­di­sche Kräuter und Medikamente, das Essen und vor allem die viel­fäl­ti­gen Gewürze. Während wir zuhau­se ein­fach das Essen wegen des Geschmacks wür­zen, haben alle Gewürze auf Sri Lanka eine medi­zi­ni­sche Bedeutung. Sie wer­den gezielt ein­ge­setzt, um Agni zu för­dern oder aus­zu­glei­chen. Auch Yoga und Meditation sind ein wich­ti­ger Bestandteil die­ses Reinigungs- und Regenerationsprozesses.

Wow, das war auf den Punkt gebracht. Wir hat­ten das Gefühl, die Idee des Ayurveda nun bes­ser zu ver­ste­hen und ab sofort unse­re Kur noch akti­ver und bewuss­ter durch die eige­ne Mitwirkung zu unterstützen.

Birgitta Kürtös